Nachtrag zur KGV Bewertung 6. Januar 2008

Ich will aufgrund der aktuell sehr schwachen ersten Börsenwoche 2008 noch einmal etwas genauer auf die fundamentale Bewertung der US-Aktien eingehen.

Wie im Jahr 2003 (siehe Links) schon einmal ausgeführt, errechnet auch z.B. die Fed (Greenspan Ende der 90-ziger) das "gerechtfertigte" KGV anhand des 10-jährigen Zinssatzes. Im US Markt wäre beim Zins aktuell unter 4 Prozent ein PE mit 100 dividiert durch Zins von 25 als Alternativanlage gerechtfertigt. Bei einem Gewinn im SP 500 von derzeit ca. 80 würde sich also ein rechnerisches Kursniveau von ca. 2000 ergeben. Unschwer erkennt man, dass der Markt danach  mit mehr als 20 Prozent darunter liegt.

Es soll deshalb kurz auf das aktuelle vermutlich worst case Szenario des Marktes eingegangen werden. Aufgrund der Immobilienkrise geht man insbesondere i.V.m. den neuesten Wirtschaftsdaten zum Jahresanfang immer stärker davon aus, dass mit einer Rezession zu rechnen ist - mit der Folge deutlich geringerer Gewinne. Gleichzeitig haben wir aber weiterhin auch die Angst vor Inflation wegen den hohen Rohstoffpreisen wie z.B. Rohöl bei 100, so dass sich die Zinsen im Jahresverlauf eher wieder in Richtung 5 Prozent bewegen sollten. Setzt man das nun zusammen, kommt man bei 5 Prozent auf ein KGV von noch allerhöchstens 20. Bei den zu erwartend fallenden Gewinnen in Anbetracht der hohen Abschreibungen bei den Banken und deren hohen prozentualen Anteil an den SP 500 Gewinnen ist ein Rückgang der SP Gewinne auch bei einem rückläufig privaten Konsum und entsprechender Gewinne in anderen Branchen auf unter Umständen weniger als 50 im Extrem durchaus zu erwarten. Dies würde dann eine "faire" Bewertung bei den Aktien von weniger als 1000 im SP 500 bedeuten. Wie wir leider sehen können liegen zwischen einer negativen und einer positiven Einschätzung ziemlich genau nicht weniger als 1000 SP Punkte und das alles im Rahmen des Zeitfensters eines Jahres. Das wird bestimmt nicht langweilig hinsichtlich der Volatilität im Markt. Wenn man nun bei all der negativen kurzfristigen Einschätzungen längerfristig positiv denkt, dann stellt sich die einfache Frage - welche Chancen tun sich hier auf ?

 

Zur Wahrscheinlichkeit einer Rezession noch folgender Link

Der Link zeigt viele mögliche und reale Zusammenhänge in verschiedensten Graphiken (mit Links ein regelrechtes Charteldorado)

http://www.nowandfutures.com/key_stats.html#tic

So ist der Zusammenhang zwischen inverser Zinskurve und das Auftreten von einer Rezession mit einem gewissen Timelag des öfteren zu beobachten. Dies beruhigt momentan die Gemüter sicherlich nicht. Im Gegenteil !