3.April 2005

Wollte man das Argument eines angeblich unerträglich massiven Überangebots an Dollar (generiert durch US-Defizite sprich Haushalt und durch den Jahrzehnte alten Sachverhalt, dass die ``reichen`` Ami - die Weltwirtschaft unterstützend - Gott sei Dank mehr importieren als exportieren), das aber unausweichlich irgendwann abgebaut werden müsse (wie ein Haushaltsdefizit), tatsächlich einmal aufgreifen und man überlege sich dann weiter, dass z.B. die Asiaten ihre paar hundert oder 1000 Milliarden Dollar bei einem täglichen Handelsvolumen von knapp 2000 Mrd. Dollar wirklich verkaufen würden (wie man es ja auch den Saudis nachsagt oder den Japanern in der Vergangenheit) - was dann? Ein noch weiter kurzfristig gestiegener Euro auf 140 oder 150 ? Einerseits würden die Amerikaner dann ihre Auslandsinvestments vermutlich aufgrund von Devisengewinnen verkaufen und US-Dollars nachfragen und im Gegenzug andererseits würden die nicht US-Bürger, die ja das Überangebot an Dollar besitzen, dann US-Investments u.U. überwiegend mit Verlust verkaufen (die Zittrigen) und Yen, Euro usw. nachfragen oder würde man den Dollarkurs nutzen um US Investments weiter zu tätigen (zB. Kaufkraftparität)? Wie stark und wie lange, das weis keiner. Es könnte auch moderat und kurzweilig sein in Anbetracht der irrsinnigen Tagesvolumina im Dollar von 2000 Mrd. US Dollar und vielleicht wegen der hohen Sparquote in Deutschland, die dann in Amiland einkauft weil es dort so viel billiger ist. Alle hätten kurzfristig höhere Zinsen (aufgrund des massiven Verkaufs des Dollars durch Verkauf von US-Anleihen der zittrigen Auländer) und vor allem die Amerikaner würden dann vielleicht wieder sparen wollen und müssen. Das Ende jeder Weltkonjunktur –weltweite Kursstürze in Sachwerten und Anleihen ? Das Alles letztlich wegen der unlösbaren Höhe der US-Defizite (Handels und Haushalt), verursacht durch Bush und seinen geliebten Landsleuten, die Ursache und Wirkung alles Übels dieser Welt sein sollen. Und dann ? Das Ende des US-Dollars? Keiner interessiert sich dann mehr für US-Anleihen, Aktien, Immobilien, Produkte wie Microsoft, Cola usw.? Die USA dann pleite und ohne Wachstum? Alle singen dann nur noch ein Halleluja auf Schröder (mit seinem gefährlichen Verständnis von einer "multipolaren Welt") und seinen besten Freund Chirac (Waffen für China). HILFÈ!!! Das ist doch ausgesprochener Blödsinn. Wenn einer richtig Geld oder auch nicht hat und es langfristig gesichert sehen will, der überlegt sich doch sehr wohl und auch in Zukunft u.U. auch zweimal, ob sein Geld (=Überangebot an Dollar) langfristig nicht doch besser in dem Land, das für Freiheit wie kein anderes auf dieser beschissenen Erden-Welt steht, angelegt werden sollte und gut untergebracht ist. Vielleicht für viele banal, aber deshalb nicht falsch. Denn vom Antiamerikanismus einmal abgesehen, kann doch keiner ernsthaft erzählen wollen, dass der Euro keine schwerwiegenden Probleme aufzeigt (wirtschaftlich, strukturell und nicht zuletzt auch politisch), die der Dollar so doch eigentlich vergeblich sucht oder schlichtweg nicht hat. Und keiner kann doch ernsthaft glauben wollen, dass Schröder mit seinem Turnschuhminister (mit Visa in de Tasche haste ...), die einer korrupten und zahnlosen UNO die Lösung der Probleme dieser Welt zutrauen und die Völkerrecht vor Menschenrecht setzen (sprich weltweit Massenvernichtungswaffen wichtiger als Massengräber ansehen) und die beide dabei gleichzeitig mehr Waffen in die Welt liefern als irgendeine deutsche Regierung zuvor, und mit seinen Freunden Chirac und Berlusconi, die beide bei einer funktionierender Justiz im Gefängnis sitzen müssten, und last but not least mit Putin, der ungestraft Völkermord und vieles mehr betreiben darf, all zusammen die Weltprobleme als Weltpolizei nicht nur lösen können, sondern auch noch besser lösen können sollen als der Cowboy Bush. Da kann man nur sagen: " Lieber Gott schütze mich vor meinen Freunden, meine Feinde kenne ich." Unbestritten werden und wurden Fehler gemacht. Vieles hätte aber bestimmt auch vermieden werden können oder hätte sich anders entwickelt, wenn sich die männlichen Diven dieser Welt sich weniger populistisch (insbesondere hier an Schröder denken) verhalten hätten. Dies hat nichts mit Schönreden zu tun. Wer aber immer nur alles besser weis, nur redet und letztlich nur zusieht, der macht sich ebenso und unter Umständen noch weit mehr schuldig (z.B. an Massengräber) als der Cowboy. Es ist mir z.B. bis heute nicht klar wo der Unterschied zwischen Milosevic und Hussein sein soll. In den letzten Jahren habe ich hierzu nicht eine für mich intelligente und schlüssige Antwort bekommen. Es ist und bleibt letztlich immer die Wahl des kleineren Übels und leider des Glaubens, der angeblich Berge versetzen kann. Und Glauben bedeutet Nicht Wissen. Wie muss die Welt und der Euro-Dollar in 10 bis 15 Jahren gesehen werden, wenn ein Staat Palästina existiert mit einer gleichzeitig funktionierenden, wenn auch nicht perfekten Demokratie im Irak usw. Syrien, Iran, Pakistan, Nordkorea, Afrika usw.? Der Terror zusammengebrochen ? Der Euro als Weltretter ? Wird der Euro mit den Oststaaten und vielleicht der "islamischen" Türkei zu neuem wirtschaftlichen Wachstum erblühen können und/oder wird der Euro an seinen schweren Aufgaben und an den Bürokraten in Brüssel noch mehr ertragen müssen als momentan absehbar? Und müssen sich dann vielleicht doch in ein paar Jahren nicht ein paar "Euros" wieder etwas verschämt anschauen, weil die Euros zwangsläufig mehr mit sich selbst beschäftigt waren und wie immer nur über die Weltprobleme reden und wieder zuwenig tun konnten? Ich möchte hier nicht falsch verstanden werden. Ich war und bleibe immer Optimist und deshalb auch immer positiv für den Euro. Der Euro ist eine gigantische Invention und Innovation und hat Visionscharakter für eine Weltwährung. Aber die Frage, ob der Antiamerikanismus inzwischen nicht größer ist als das Dollarangebot und/oder die Schwächen des Euro erscheint mir momentan eine sehr wichtige Zeitfrage und ein äußerst gefährlicher und hoffentlich nur kurzatmiger Zeittrend. Wie schnell werden die Dollarverkäufer von heute, die Euroverkäufer von morgen ?

Im Moment sind anscheinend alle im Euro glücklich investiert. Na denn weiterhin viel Spaß.